Sonntag, 31. Januar 2010

Hallo alle zusammen,

es wird mal wieder Zeit, euch einen Einblick in meinen Alltag zu geben. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, jeden Sonntag einen neuen Post zu schreiben. Ich werde mich bemühen, dass auch beizubehalten.
Erstmal das Wichtigste: Mir geht es gut! =)
Auf der anderen Seite muss ich allerdings leider feststellen, dass mein Amerikaabenteuer von Woche zu Woche langweiliger wird. Hier passiert einfach nichts Spannendes mehr!
Aber der Reihe nach. Letzte Woche Montag hatten die Kinder mal wieder schulfrei und ich musste meine 10Stunden durchgehend abarbeiten. Damit habe ich allerdings schon keine Probleme mehr. Morgens sitzen die Kinder eh nur vorm Fernseher und ich nutze die Zeit, um nochmal richtig auszuschlafen. Ich weiß, dass manche dass als unmoralisch und verantwortungslos bezeichnen würden, aber wenn die Kinder ein Problem haben oder ein Notfall ist, bin ich immer da und einsatzbereit. Schlafe schließlich in meinen Tagesklamotten.^^ Dann habe ich noch im Laufe des Tages probiert, mit den Kindern zu töpfern, weil sie so eine Töpfermaschine zu Weihnachten geschenkt bekommen haben. Allerdings handelt es sich dabei mehr um ein Spielzeug, als um eine Maschine und dementsprechend misslungen saßen auch unsere "Töpfe" aus. Eigentlich war das Endprodukt nur eine riesen Sauerei, die ich dann wieder beseitigen durfte.
Da in meinem Au Pair Programm auch festgeschrieben ist, dass ich hier zur Schule gehen und sogenannte Credits verdienen muss, bin ich letzte Woche Mittwoch zur Boston Academy of English spaziert und habe mich für einen Englischkurs angemeldet und dann gleich auch noch einen Einstufungstest absolviert, der eigentlich dazu dar war, um meine Englischkenntnisse einzuschätzen. Das man das allerdings mit 36 zum Teil sehr konfusen Fragen schafft, bezweifel ich jetzt noch stark. Am Abend ging es dann noch zu Conny, wo wir dann zusammen mit Maria stundenlang mit der Nintendo Wii gespielt haben. Ich liebe das Teil und ich merke richtig, wie sehr ich meine Computerspiele vermisse. Der anschließende Donnerstag war dann mal eine Ausnahme in meinen sonst so gewohnten Alltag. Er war nämlich spannend. Dies lag aber nur daran, dass ich Killian von der Schule abholen musste und dann zusammen mit den Mädels, die aufgrund eines kurzen Schultages schon zu Hause waren, schnell zum Arzt zu fahren, um den kurzfristig ergatteten Termin wahrzunehmen. Nach einem 2stündigen Arztbesuch fuhr Kathleen allerdings wieder zur Arbeit und ich mit den Kindern alleine nach Hause und am nächsten Tag gingen auch alle wieder zur Schule, obwohl Killian und Grace eine Erkältung hatten und es bei Abigail auch schon erste Anzeichen dafür gab. Mir sollte das recht sein, weil ich sonst auf meine 7stündige, kinderfreie Zeit hätte verzichten müssen. Meine Pausen nutze ich zurzeit meistens nochmal zum Ausschlafen und zum Laufen. Ich bin zwar hier ab und zu ein wenig faul und gerade deswegen bin ich stolz darauf, dass ich wenigstens regelmäßig Laufen gehen. Ich war auch diesen Montag wieder im Fitnessstudio trainieren und schwimmen und gerade als ich meine Bahnen geschwommen bin, ist mir aufgefallen, wie sehr sich meine Kondition schon in diesem einen Monat verbessert hat. Mir bleiben noch 7 Monate bis Montreal. Machbar!
Letzte Woche Freitag wollte ich dann unbedingt was mit Simon abends machen und daher sind wir einfach Billard spielen gegangen. Lustiger weise haben wir vor dem Salon noch das andere männliche Au Pair aus der Gegend namens Björn mit seiner Besucherin Regina getroffen und dann haben wir einfach zu 4.gespielt. Simon und ich haben übrigens zu null gewonnen!^^
Den Samstag hatte ich wieder tagsüber frei und am Abend ging meine Gastmutter wieder zu ihrem wöchentlichen "Date" aus. Das dauert immer um die 5Stunden in denen ich alleine auf der Couch sitze und mir meistens die Zeit mit NBA-Spielen versüße. Dieses Mal kamen allerdings Alex und Heather vorbei und zusammen haben wir eine DVD geguckt. Heather ist eine neue Nanny in Concord und kommt ursprünglich aus Kalifornien. Ist mal was anderes, wenn man sich wirklich mal mit amerikanischen Teenagern unterhält. Da lernt man viele interessante Sachen dazu.^^
Am Sonntag wollte ich eigentlich mit Alex ins Fitnessstudio, aber vorher hatten wir noch Heather versprochen, ihr bei der Abholung ihres Fernseher, den sie im Internet gekauft hat, zu helfen. Natürlich hat mir keiner vorher gesagt, dass wir dazu erstmal bis zum anderen Ende der Welt fahren müssen und dann war die Adresse auch noch falsch, weswegen wir auch noch mit leeren Händen wiederkamen. Doch das Schärfste war allerdings, dass es nun auch schon zu spät war, um noch ins Fitnessstudio zu gehen, weswegen der ganze freie Sonntag verschwendet wurde. Ich war richtig stinke sauer und vielleicht habe ich auch deswegen keinen neuen Eintrag geschrieben.
Die letzte Woche war eigentlich ganz angenehm. Wenn ich die Kindern morgens immer für die Schule vorbereite, nervt mich immer nur Killians MEGA langsame Art. Das liegt aber einfach daran, dass er sich von allem und nichts ablenken lässt. Killian braucht morgens ungelogen 3-mal so lange wie die Mädels, die das allerdings auch super machen. Des Weiteren haben wir derzeit ein paar Probleme mit Killians dauerhaften hohen Blutzuckerwert. Aus diesem Grund hat Kathleen für Killian ein neues Menü zusammengestellt. Das bedeutet für mich allerdings beim Schulbrot schmieren und mein Kochen mehr arbeit. So hat er diese Woche zum Frühstück immer ein Rührei mit Käse, dazu einen halben englischen Muffin und noch einen Scheibe Bacon bekommen. Für die Schule dürfte ich ihm eine halbe Brotscheibe OHNE Rand mit Butter schmieren, das Ganze falten und dazu gab es noch Kichererbsen und eine geschälte Kiwi. Mich nervt diese extra Wurst jetzt schon.
Am Dienstagabend haben wir dann bei Maria wieder eine DVD geguckt und am Mittwoch habe ich vormittags bei Alex Wii gespielt. Ich finde es gut, dass ich hier so viele Au Pairs kenne und mit denen auch viel unternehme, weil wenn ich auch meine Freizeit auch noch mit den Kindern teilen würde, würde ich hier wohl verrückt werden. Außerdem hat hier jedes Au Pair eine Wii bei sich zu Hause. Bis auf einen...
Donnerstag und Freitag habe ich insgesamt 20 Stunden gearbeitet, was allerdings auch daran lag, dass Kathleen am Freitag Abend wieder hier "Date" hatte. Gestern war dann mein erster "Schultag" und es war eigentlich ganz okay. Wir haben eine noch recht junge und unerfahrene Lehrerin, die aufgrund ihrer lockeren Art allerdings auch noch viel Spaß verbreitet. Die Klasse ist mit 11 Schülern relativ klein und dennoch zu groß für den Raum! Meine Mitschüler kommen hauptsächlich aus Südamerika. Wir haben 3 Brasilianer, einen Argentinier, eine Kolumbianerin, ein Mädel aus Panama und aus Thailand und dann noch eine aus Tschechien und auch Deutschland. Die 3 Stunden Unterricht vergingen erstaunlich schnell. Allerdings war der Stoff auch nicht besonders anspruchsvoll und sogar ich habe mich ein wenig unterfordert gefühlt. Die Englischkenntnisse der Südamerika sind allerdings auch wesentlich schlechter als die der Europäer. Ich hoffe, dass ich nach der ersten von drei Session dann eine Niveaustufe aufsteige und somit auch mein Englisch noch mehr verbessern kann. Gestern Abend hatte ich dann zum ersten Mal hier in den Staaten die Gelegenheit, auch mal mehr als nur ein Bier zu trinken. Alex hat eine kleine Party veranstaltet und da ihr Haus nicht weit entfernt ist, konnte ich hinlaufen und dort mein von Maira, welche schon 21 ist, besorgtes Bier genießen. Nichtsdestotrotz war der Abend allerdings eher enttäuschend und den ganzen Abend habe ich eher meine Freundin vermisst. Glücklicherweise muss ich nur noch 34 Tage warten, bis ich sie wieder in den Armen halten kann. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten!
Nächste Woche wird ganz von der Golden Hochzeit meiner Gastgroßeltern geprägt. Ich habe mir für den Anlass extra neue Schuhe gekauft und freue mich jetzt schon darauf. Außerdem werde ich für die Bilder verantwortlich sein. Also in spätestens einer Woche kriegt ihr dann auch wieder Fotos zu sehen.

Bis dahin! Alles Liebe aus den Vereinigten Staaten von Amerika

P.S.: Ich habe mir am Donnerstag selber die Haare rasiert und geschnitten! Resultat: Ich bin besser als der herkömmliche amerikanische Friseur. Ich gefalle mir echt besser.^^

Sonntag, 17. Januar 2010

Hallo alle zusammen,

eine anstrengende Woche liegt hinter mir. Über 40 Stunden habe ich auf die Kinder aufgepasst, mit ihnen gespielt und diskutiert! Danach freut man sich immer auf seine Freizeit oder das Wochenende. Doch was soll man hier großartiges in der Freizeit unternehmen? Ich habe keinen Fernseher in meinem Zimmer, was mir gar nicht gefällt. Ich sitze daher die meiste Zeit am Laptop und verschwende regelrecht meine Zeit. Aus diesem Grund finde ich es immer ganz super, wenn ich mich mit anderen Au Pairs aus der Umgebung treffen kann und wir was unternehmen.
Am Montag hatten wir endlich mal wieder ein Au Pair Meeting mit unserem LCC Justine. Dabei haben wir dann auch das neuste Au Pair aus Concord kennen gelernt. Ihr Name ist Linda und sie kommt aus Schweden, aber sie ist nicht blond! Mir gefällt das ganz gut, dass wir endlich mal kein deutschsprachiges Au Pair bekommen haben, da wir jetzt gezwungen sind, in ihrer Umgebung englisch zu reden und genau das will ich hier ja auch verbessern. In den letzten Monaten habe ich in meiner Freizeit mehr deutsch als alles andere gesprochen und gedacht. Das muss sich hier noch ändern! Am Mittwoch habe ich mich mit dem französischen Au Pair Abir, welche zur gleichen Zeit in die USA reiste wie ich, getroffen, da sie mir ein paar Informationen über meinen zukünftigen Englischkurs geben sollte. Abir ist zwar voll nett, aber sie lebt super zurückgezogen und in den 4 Monaten, die ich jetzt schon fast hier bin, habe ich noch nichts mit ihr gemacht. Sie meinte nur, dass sie nicht so viele Freunde braucht und sich super wohl in ihrer Gastfamilie fühlt. Jedem das seine. Am Donnerstag musste ich mal wieder 10 Stunden arbeiten, da Kathleen schon wieder in New York zu tun hatte. Ich habe jetzt allerdings schon ein paar Methoden entwickelt, wie die Zeit schneller vorbei geht. Das Grundprinzip ist allerdings immer das gleiche: relax und nimm es locker! So kommt es halt auch manchmal vor, dass ich einfach mal den ganzen Tag mit Kopfhörern arbeite und in jeder kinderfreien Minute Musik höre.
Am Freitag habe ich dann wieder die ganzen Concord Au Pairs getroffen und war anschließend mit Björn, Simon und Nina im Kino, um uns den Film Avatar in 3D anzugucken. Jeder, der die Chance hat, sollte das gleiche machen. Der will echt beeindruckend!
Leider hatten wir die letzte Vorstellung besucht, sodass ich erst kurz nach 2Uhr morgens nach Hause kam. An sich kein Problem, wenn ich nur nicht Conny und Maria versprochen hatte, sie um 5Uhr schon wieder nach Alewife zu fahren. Da ich zu meinem Wort halte, habe ich meine schönen Träume für eine Stunde unterbrochen und die beiden Mädels gefahren. Leider konnte ich danach auch nicht mehr lange schlafen, da meine Kinder kurz nach 7Uhr immer wach werden und dann nie Rücksicht auf die Schlafenden nehmen. Außerdem hatte ich mich um 10Uhr schon wieder mit einer anderen Freundin getroffen. Da ich kein freies Wochenende hatte, musste ich am Samstag auch noch 5 Stunden arbeiten, was aber super easy war. Am Abend war dann erst noch im Solarium, da ich die Winterblässe nicht akzeptieren will und anschließend habe ich mit Simon noch einen kleinen, dummen Männerabend veranstaltet. Für den heutigen Sonntag war eigentlich vorgesehen, dass ich mich mal wieder mit den Au Pairs aus der Au Pair Schule in Boston treffe. Irgendwie hat das allerdings nicht geklappt, weswegen ich heute wieder laufen war und den ganzen Tag nur entspannt habe. Jetzt gleich werde ich noch zu anderen schwedischen Au Pairs zum Essen fahren und danach muss ich wieder Maria und Conny von Alewife abholen.
Ich finde es toll, dass man hier so viele verschiedene Leute kennen lernt. Dennoch täuscht das nicht darüber hinweg, dass mir meine wichtigsten Menschen hier fehlen! Ich freue mich riesig, dass mich meine Familie und meine Freundin noch in diesem Jahr besuchen kommen. Genauer gesagt, muss ich nur noch 48 Tage ohne meine Freundin ausharren! =)

Sonntag, 10. Januar 2010

Hallo alle zusammen,

heute will ich euch mal von meinen ersten Tagen aus dem neuen Jahrzehnts in den Staaten berichten.
Nach meinem eher dürftigen Neujahrsstart gibt es allerdings kaum was Spannendes von mir zu erzählen. Da die Schule diese Woche auch hier wieder angefangen hat, hat sich schon wieder der Alltag eingeschlichen, was ich persönlich bevorzuge, da ich so nicht 10h am Stück arbeiten muss, sondern meine 4 oder 7 Stunden Pause habe, wenn die Kinder in der Schule sind. Die Zeit nutzte ich in den letzten Tagen allerdings meisten dafür, um nochmal richtig auszuschlafen oder Sport zu treiben. Ich laufe fast jeden Tag meine 30-45min auf dem Laufband im Keller, um gut über den Winter zu kommen. Wenn der Schnee dann endlich geschmolzen ist, geht es auch wieder raus und dann geht das Marathon-Training erst richtig los! Ich freue mich darauf richtig, da das Laufen ein super Ausgleich zum zum Teil doch sehr stressigen Au Pair Job ist. Meine drei Winzlinge sind ja an sich ganz niedlich und nett, aber wenn sie ihre 5 Minuten haben und die auch noch zeitlich zusammen fallen, Kracht es hier richtig und dann gibt es Ärger mit mir! Bin aber eigentlich ganz stolz, dass ich meine ruhige Art auch in der Kinderbetreuung beibehalten habe und die Kinder nie anschreien muss. Wie sie was falsch machen oder nicht hören, dann rede ich langsam und ruhig auf sie ein, bis sie ein schlechtes Gewissen haben. Nur bei Killian will das irgendwie nicht ganz so klappen. Seine Krankheit Diabetes beeinflusst den kleinen Mann schon mehr als ich am Anfang gedacht hätte. Wenn er einen zu hohen Blutzuckerwert hat, dann rennt er wie ein Verrückter durch das Haus, wackelt verwirrt mit seinen Händen und gibt auch noch die passenden Geräusche dazu hab. Er nennt das immer nur das "Roboterspiel". Wenn er allerdings einen zu niedrigen Blutzuckerwert hat, dann sitzt er einfach nur in der Ecke und kriegt es kaum mit, wenn ich mit ihm rede. Auf jeden Fall sind beide Situationen nicht besonders hilfreich und dementsprechend schwierig ist es auch manchmal mit Killian umzugehen. Was mich allerdings viel mehr nervt, ist, dass sich sein Verhalten gegenüber seiner Mutter und mir verschlechtert hat. Der Junge wird frech! Nicht bei mir!!! Da treffen allerdings zwei Sturköpfe aufeinander und dementsprechend durfte ich mir auch schon den Satz anhören:"You hate me.", was natürlich nicht stimmt. Eigentlich kann man sogar ganz viel Spaß mit dem Zwerg haben. Am Donnerstag gab es zum Beispiel eine riesen Schneeballschlacht; alle gegen mich. Am Ende taten mir die kleinen sogar selber Leid, so sehr hatte ich sie eingeseift.
Letztes Wochenende hatten wir eigentlich die gleichen schlechten Wetterverhältnisse, wie wir sie zurzeit in Norddeutschland haben. Und genau da dürfte ich mit dem Auto um halb 2 Uhr morgens nach Boston fahren, um eine Freundin abzuholen. Das war die schlimmste, aber auch spannendste Autofahrt meines Lebens. Die Straße hat man gar nicht mehr erkannt und da es auch von vorherigen Autos keine Spurrillen mehr gab, weiß ich auch nicht mal, ob ich die ganze Zeit auf einer Straße gefahren bin. Wo ich normalerweise 70 mp/h gefahren bin, ging es diesmal nur mit max. 30mp/h lang. Und richtige Winterreifen haben unsere Autos auch nicht. Spitze. Einen richtigen Unfall konnte ich zum Glück vermeiden. Allerdings haben ich die schlechten Wetterverhältnisse auch genutzt, um meinen Erfahrungsschatz als Autofahrer zu erweitern. Kein weiterer Kommentar dazu.
Letztes Wochenende musste ich am Samstag spontan für Kathleen einspringen und auf die Kinder aufpassen, weil sie schnell zum Arzt musste. Ich dachte mir, die 2 Stunden sind ja kein Problem. Am Ende waren 5 Stunden und damit mein freier Samstag verloren. Am Sonntag war ich dann alleine mit Maria in Boston und zum ersten Mal habe ich mir den Havard-Campus angeguckt. Wenn man dort Student ist, hat man es echt schon geschafft. Habe gehört, dass weltweit nur die TU in Cottbus besser sein soll!!
Und dieses Wochenende haben wir am Freitag Marias 21.Geburtstag gefeiert und damit ist die Maria auch in den USA jetzt offiziell volljährig und kann den lieben Nico nun auch ab und zu ein Bier kaufen. Schon traurig hier und ich sehne mich jetzt schon nach meinem Geburtstag!
Gestern musste ich am Nachmittag erstmal wieder 5 Stunden auf die Kinder aufpassen und am Abend war ich dann mit Björn und seinen Mädels bowlen. Ich hätte in einem Spiel sogar fast die 200 Pkt-Marke erreicht. Am Ende waren es nur 198! Im zweiten Spiel wurden dann alle von einem Mädel geplättet. C'est la vie!
Heute hatte der Neffe von Kathleen Geburtstag, weswegen ich für den ganzen Tag das Haus für mich alleine hatte. Und was macht der Nico alleine? Er guckt sich das PLayoffspiel der New England Patriots und das Spiel der Bosotn Celtics ein wenig lauter als üblich an und geht wieder im Keller laufen. Spaß hatte er trotzdem!
In der letzten Zeit habe ich auch wieder viele neue Leute hier in der Umgebung kennen gelernt. Auf Marias Geburtstagsfeier traf ich zum Beispiel auf 3 neue Au Pairs aus Österreich und mit unserer österreichischen Conny waren auf einmal die Deutschen in Unterzahl, was ganz komisch war, weil ich echt Probleme hatte, den Gesprächen zu folgen. Die Österreicher sprechen echt kein deutsch mehr und wollen es auch gar nicht. Hört sich trotzdem blöd an. Sorry Conny!
Gestern hatte ich dann nach fast 4 Monaten meinen ersten "englischen Abend", da wir aufgrund zweier schwedischer Au Pairs nur englisch geredet haben. Fand ich allerdings gar nicht mal so schlecht und ich würde mich freuen, wenn ich hier in meiner Freizeit auch ein wenig mehr englisch reden würde. Da kommt es genau richtig, dass diese Woche ein neues Au Pair aus Schweden in Concord angekommen ist! Die Schweden sind echt sau lustig und langsam verstehe ich auch, warum so viele auf Schweden stehen. Die Schweden sind einfach sympathisch und nicht ganz so verkrampft wie manch ein Deutscher. Alles natürlich nur verallgemeinert.

So weit erstmal wieder von mir. Ich habe mich in der letzten Woche über alle Emails gefreut, die ich von Freunden und Familie bekommen habe. Macht weiter so!

Alles Gute aus Concord!

Freitag, 1. Januar 2010

Hallo alle zusammen,

ich bin euch noch einen Bericht über mein Weihnachtsfest in den USA schuldig. Also am 24.12. sind die Kinder, Kathleen und ich nach Connecticut zu den Großeltern gefahren, um dort die Feiertage zu verbringen. Der 24.12. wird in den USA ähnlich wie in Deutschland gehandhabt, nur dass es eben noch keine Geschenke gibt. Da meine Gastfamilie katholisch ist, sind alle in die Kirche gegangen und ich einfach mal mit, um mir das mal mit anzusehen. Also ich kann jetzt nicht sagen, dass es schlimm war, aber richtig viel Spaß hat es auch nicht gemacht. Die Gebete konnte ich eh nicht und einiges habe ich auch nicht verstanden. Auch mitsingen wollte ich nicht so recht und vor allem mich nicht hinknien. Ich war einfach nur ein Zuschauer mitten in der Menge, der es sich allerdings am Ende nicht nehmen ließ, auch die Oblate zu essen. Ich wollte ja eben alles mal ausprobieren. Hat aber auch nicht so besonders geschmeckt.
Am Abend kamen dann noch Kathleens Brüder Rich und Tom mit ihren Familien und zusammen haben wir dann alle in einer gemütlichen Runde Pizza gegessen und getrunken. Endlich durfte auch ich mal wieder ein Bier trinken. Bevor die Kinder ins Bett gingen, wurde noch Haferbrei, Karotten und Wasser für die Rentiere des Weihnachtsmannes vor dem Kamin platziert. Als die Kinder dann schliefen, wurde alles wieder weggekippt und die Geschenke hervorgeholt. Unter dem Weihnachtsbaum lagen die Geschenke vom Weihnachtsmann und der Rest des Wohnzimmers wurde mit den Geschenken der Verwandten befühlt.
Um 7:30 kamen die Kinder am Morgen des 25.Dezember die Treppe heruntergestürmt. Man hat sich zuerst allen gegenseitig fröhliche Weihnachten gewünscht und dann ging es los. Zuerst wurden die Socken am Kamin, dann die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, die von Kathleen (sie musste also doppelt verschenken!), dann meine Geschenke und anschließend die der Verwandten geöffnet. Ich weiß nicht einmal, ob es die Kinder interessierte, was sie da soeben ausgepackt hatten. Auf jeden Fall entwickelte sich das Spektakel zu einem riesigen Wettkampf, wer am schnellsten die meisten Geschenke auspacken konnte. Meiner Meinung nach hat Killian gewonnen! Doch auch für mich gab es was zum auspacken. In meiner Socke war ein Aftershave und ein Sudokuwürfel. Dann habe ich von Kathleen noch einen Pullover, ein Shirt, Handschuhe und eine Wintermütze bekommen, von Grace einen selbstgemachten Kalender und von den Großeltern ein Portmonnaie. Mir hat es allerdings mehr Spaß gemacht, den anderen beim Auspacken meiner Geschenke zuzuschauen. Sie sind auch super angekommen und Kathleen meinte dann ganz spontan, dass ich das erste Au Pair wäre, dass für sie zur Familie gehört. Fand ich ganz nett. Nach dem anstrengenden Auspacken gab es erstmal ein stärkendes Frühstück mit Rührei, Speck, Würstchen und Balges. Super lecker. Der Vormittag wurde dann damit verbracht, die neuen Geschenke auszuprobieren oder eben den Kindern dabei zu helfen. Ich hatte mich in der Zeit ein wenig mit meinem Sudukowürfel beschäftigt, der auch wie der klassische Rubiks Würfel Farben besitzt. Jetzt bin ich wenigstens in der Lage, jeden Würfel in 5min zu lösen. Am Nachmittag kamen dann der Bruder des Großvaters Dick und auch echt lustige Freunde der Großeltern. Das war ein Ehepaar, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann. Jedenfalls hat der Mann immer zu allem zustimmen müssen, auch wenn man nicht mit ihm geredet hat. So hat er also jedes Wort mit einem mh, ya, right, etc. kommentiert. Und die Frau hat mich erst ausgequetscht, ob ich Enten esse und als ich ihr berichtete, dass Ente sogar ein traditionelles Weihnachtsessen ist, dürfte ich mir einen 10min Vortrag anhören, wie falsch das ist und das sie immer mit ihren Enten auf dem Teich redet und das gar nicht versteht. Ich habe dazu nichts gesagt und mir meinen Teil gedacht.
Am 26. Dezember kam es dann zur großen Familienfeier im Haus von Kathleens Schwester Maribeth am Rande von New York City. Wir waren 28 Personen auf engsten Raum und obwohl ich die Familie auch echt mag, war mir das einfach zu viel und ich wollte nur so schnell wie es geht, da weg. Wir sind dann zum Glück nach 4h auch wieder nach Hause gefahren.
An sich war mein Weihnachten nicht schlecht und es war vor allem mal was anderes. Dennoch habe ich das traditionelle Weihnachtsessen und vor allem meine Familie zu Weihnachten vermisst.
Da die Kinder zwischen Weihnachten und Neu Jahr frei haben, Kathleen allerdings nicht, durfte ich von Montag bis Freitag jeweils 10h pro Tag auf die Kinder aufpassen, was echt anstrengend, war, da wir von morgens bis abends nur mit den neuen Spielen die Zeit verbracht haben.
Zu Silvester durfte ich dann auch nochmal bis 22Uhr arbeiten. Auch waren alle meine Au-Pair-Freunde entweder in New York, Montreal oder auf Hawaii. Am Ende habe ich einfach das beste aus der Situation gemacht und mit Simon zu erst den ZDF-Jahresrückblick bei mir geguckt und dann sind wir zusammen nach Boston gefahren und haben uns dort am Hafen das Feuerwerk angeguckt, welches echt schön war. Dennoch war es nicht vergleichbar mit den letzten Jahren, wo ich mit meiner Freundin entweder in Berlin oder Paris gefeiert habe. Ich hatte auch nichts und auch niemanden zum Anstoßen. War schon traurig und so habe ich mir einfach selber viel Glück fürs neue Jahr gewünscht und mir meine Ziele gesteckt. Eines davon lautet, den Montreal-Marathon durchzulaufen. Das Training hat heute begonnen und ich werde mich bemühen, fast jeden Tag laufen zu gehen.
Hoffe, ihr hattet alle auch ein schönes Weihnachtsfest und vor allem einen besseren Rutsch ins neue Jahrzehnt! Ein frohes neues Jahr wünscht euch der Nico.

Hier gibt es noch ein paar Bilder von Weihnachten und Silvester.