Freitag, 1. Januar 2010

Hallo alle zusammen,

ich bin euch noch einen Bericht über mein Weihnachtsfest in den USA schuldig. Also am 24.12. sind die Kinder, Kathleen und ich nach Connecticut zu den Großeltern gefahren, um dort die Feiertage zu verbringen. Der 24.12. wird in den USA ähnlich wie in Deutschland gehandhabt, nur dass es eben noch keine Geschenke gibt. Da meine Gastfamilie katholisch ist, sind alle in die Kirche gegangen und ich einfach mal mit, um mir das mal mit anzusehen. Also ich kann jetzt nicht sagen, dass es schlimm war, aber richtig viel Spaß hat es auch nicht gemacht. Die Gebete konnte ich eh nicht und einiges habe ich auch nicht verstanden. Auch mitsingen wollte ich nicht so recht und vor allem mich nicht hinknien. Ich war einfach nur ein Zuschauer mitten in der Menge, der es sich allerdings am Ende nicht nehmen ließ, auch die Oblate zu essen. Ich wollte ja eben alles mal ausprobieren. Hat aber auch nicht so besonders geschmeckt.
Am Abend kamen dann noch Kathleens Brüder Rich und Tom mit ihren Familien und zusammen haben wir dann alle in einer gemütlichen Runde Pizza gegessen und getrunken. Endlich durfte auch ich mal wieder ein Bier trinken. Bevor die Kinder ins Bett gingen, wurde noch Haferbrei, Karotten und Wasser für die Rentiere des Weihnachtsmannes vor dem Kamin platziert. Als die Kinder dann schliefen, wurde alles wieder weggekippt und die Geschenke hervorgeholt. Unter dem Weihnachtsbaum lagen die Geschenke vom Weihnachtsmann und der Rest des Wohnzimmers wurde mit den Geschenken der Verwandten befühlt.
Um 7:30 kamen die Kinder am Morgen des 25.Dezember die Treppe heruntergestürmt. Man hat sich zuerst allen gegenseitig fröhliche Weihnachten gewünscht und dann ging es los. Zuerst wurden die Socken am Kamin, dann die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, die von Kathleen (sie musste also doppelt verschenken!), dann meine Geschenke und anschließend die der Verwandten geöffnet. Ich weiß nicht einmal, ob es die Kinder interessierte, was sie da soeben ausgepackt hatten. Auf jeden Fall entwickelte sich das Spektakel zu einem riesigen Wettkampf, wer am schnellsten die meisten Geschenke auspacken konnte. Meiner Meinung nach hat Killian gewonnen! Doch auch für mich gab es was zum auspacken. In meiner Socke war ein Aftershave und ein Sudokuwürfel. Dann habe ich von Kathleen noch einen Pullover, ein Shirt, Handschuhe und eine Wintermütze bekommen, von Grace einen selbstgemachten Kalender und von den Großeltern ein Portmonnaie. Mir hat es allerdings mehr Spaß gemacht, den anderen beim Auspacken meiner Geschenke zuzuschauen. Sie sind auch super angekommen und Kathleen meinte dann ganz spontan, dass ich das erste Au Pair wäre, dass für sie zur Familie gehört. Fand ich ganz nett. Nach dem anstrengenden Auspacken gab es erstmal ein stärkendes Frühstück mit Rührei, Speck, Würstchen und Balges. Super lecker. Der Vormittag wurde dann damit verbracht, die neuen Geschenke auszuprobieren oder eben den Kindern dabei zu helfen. Ich hatte mich in der Zeit ein wenig mit meinem Sudukowürfel beschäftigt, der auch wie der klassische Rubiks Würfel Farben besitzt. Jetzt bin ich wenigstens in der Lage, jeden Würfel in 5min zu lösen. Am Nachmittag kamen dann der Bruder des Großvaters Dick und auch echt lustige Freunde der Großeltern. Das war ein Ehepaar, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann. Jedenfalls hat der Mann immer zu allem zustimmen müssen, auch wenn man nicht mit ihm geredet hat. So hat er also jedes Wort mit einem mh, ya, right, etc. kommentiert. Und die Frau hat mich erst ausgequetscht, ob ich Enten esse und als ich ihr berichtete, dass Ente sogar ein traditionelles Weihnachtsessen ist, dürfte ich mir einen 10min Vortrag anhören, wie falsch das ist und das sie immer mit ihren Enten auf dem Teich redet und das gar nicht versteht. Ich habe dazu nichts gesagt und mir meinen Teil gedacht.
Am 26. Dezember kam es dann zur großen Familienfeier im Haus von Kathleens Schwester Maribeth am Rande von New York City. Wir waren 28 Personen auf engsten Raum und obwohl ich die Familie auch echt mag, war mir das einfach zu viel und ich wollte nur so schnell wie es geht, da weg. Wir sind dann zum Glück nach 4h auch wieder nach Hause gefahren.
An sich war mein Weihnachten nicht schlecht und es war vor allem mal was anderes. Dennoch habe ich das traditionelle Weihnachtsessen und vor allem meine Familie zu Weihnachten vermisst.
Da die Kinder zwischen Weihnachten und Neu Jahr frei haben, Kathleen allerdings nicht, durfte ich von Montag bis Freitag jeweils 10h pro Tag auf die Kinder aufpassen, was echt anstrengend, war, da wir von morgens bis abends nur mit den neuen Spielen die Zeit verbracht haben.
Zu Silvester durfte ich dann auch nochmal bis 22Uhr arbeiten. Auch waren alle meine Au-Pair-Freunde entweder in New York, Montreal oder auf Hawaii. Am Ende habe ich einfach das beste aus der Situation gemacht und mit Simon zu erst den ZDF-Jahresrückblick bei mir geguckt und dann sind wir zusammen nach Boston gefahren und haben uns dort am Hafen das Feuerwerk angeguckt, welches echt schön war. Dennoch war es nicht vergleichbar mit den letzten Jahren, wo ich mit meiner Freundin entweder in Berlin oder Paris gefeiert habe. Ich hatte auch nichts und auch niemanden zum Anstoßen. War schon traurig und so habe ich mir einfach selber viel Glück fürs neue Jahr gewünscht und mir meine Ziele gesteckt. Eines davon lautet, den Montreal-Marathon durchzulaufen. Das Training hat heute begonnen und ich werde mich bemühen, fast jeden Tag laufen zu gehen.
Hoffe, ihr hattet alle auch ein schönes Weihnachtsfest und vor allem einen besseren Rutsch ins neue Jahrzehnt! Ein frohes neues Jahr wünscht euch der Nico.

Hier gibt es noch ein paar Bilder von Weihnachten und Silvester.

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