Hallo alle zusammen,
heute will ich euch mal von meinen ersten Tagen aus dem neuen Jahrzehnts in den Staaten berichten.
Nach meinem eher dürftigen Neujahrsstart gibt es allerdings kaum was Spannendes von mir zu erzählen. Da die Schule diese Woche auch hier wieder angefangen hat, hat sich schon wieder der Alltag eingeschlichen, was ich persönlich bevorzuge, da ich so nicht 10h am Stück arbeiten muss, sondern meine 4 oder 7 Stunden Pause habe, wenn die Kinder in der Schule sind. Die Zeit nutzte ich in den letzten Tagen allerdings meisten dafür, um nochmal richtig auszuschlafen oder Sport zu treiben. Ich laufe fast jeden Tag meine 30-45min auf dem Laufband im Keller, um gut über den Winter zu kommen. Wenn der Schnee dann endlich geschmolzen ist, geht es auch wieder raus und dann geht das Marathon-Training erst richtig los! Ich freue mich darauf richtig, da das Laufen ein super Ausgleich zum zum Teil doch sehr stressigen Au Pair Job ist. Meine drei Winzlinge sind ja an sich ganz niedlich und nett, aber wenn sie ihre 5 Minuten haben und die auch noch zeitlich zusammen fallen, Kracht es hier richtig und dann gibt es Ärger mit mir! Bin aber eigentlich ganz stolz, dass ich meine ruhige Art auch in der Kinderbetreuung beibehalten habe und die Kinder nie anschreien muss. Wie sie was falsch machen oder nicht hören, dann rede ich langsam und ruhig auf sie ein, bis sie ein schlechtes Gewissen haben. Nur bei Killian will das irgendwie nicht ganz so klappen. Seine Krankheit Diabetes beeinflusst den kleinen Mann schon mehr als ich am Anfang gedacht hätte. Wenn er einen zu hohen Blutzuckerwert hat, dann rennt er wie ein Verrückter durch das Haus, wackelt verwirrt mit seinen Händen und gibt auch noch die passenden Geräusche dazu hab. Er nennt das immer nur das "Roboterspiel". Wenn er allerdings einen zu niedrigen Blutzuckerwert hat, dann sitzt er einfach nur in der Ecke und kriegt es kaum mit, wenn ich mit ihm rede. Auf jeden Fall sind beide Situationen nicht besonders hilfreich und dementsprechend schwierig ist es auch manchmal mit Killian umzugehen. Was mich allerdings viel mehr nervt, ist, dass sich sein Verhalten gegenüber seiner Mutter und mir verschlechtert hat. Der Junge wird frech! Nicht bei mir!!! Da treffen allerdings zwei Sturköpfe aufeinander und dementsprechend durfte ich mir auch schon den Satz anhören:"You hate me.", was natürlich nicht stimmt. Eigentlich kann man sogar ganz viel Spaß mit dem Zwerg haben. Am Donnerstag gab es zum Beispiel eine riesen Schneeballschlacht; alle gegen mich. Am Ende taten mir die kleinen sogar selber Leid, so sehr hatte ich sie eingeseift.
Letztes Wochenende hatten wir eigentlich die gleichen schlechten Wetterverhältnisse, wie wir sie zurzeit in Norddeutschland haben. Und genau da dürfte ich mit dem Auto um halb 2 Uhr morgens nach Boston fahren, um eine Freundin abzuholen. Das war die schlimmste, aber auch spannendste Autofahrt meines Lebens. Die Straße hat man gar nicht mehr erkannt und da es auch von vorherigen Autos keine Spurrillen mehr gab, weiß ich auch nicht mal, ob ich die ganze Zeit auf einer Straße gefahren bin. Wo ich normalerweise 70 mp/h gefahren bin, ging es diesmal nur mit max. 30mp/h lang. Und richtige Winterreifen haben unsere Autos auch nicht. Spitze. Einen richtigen Unfall konnte ich zum Glück vermeiden. Allerdings haben ich die schlechten Wetterverhältnisse auch genutzt, um meinen Erfahrungsschatz als Autofahrer zu erweitern. Kein weiterer Kommentar dazu.
Letztes Wochenende musste ich am Samstag spontan für Kathleen einspringen und auf die Kinder aufpassen, weil sie schnell zum Arzt musste. Ich dachte mir, die 2 Stunden sind ja kein Problem. Am Ende waren 5 Stunden und damit mein freier Samstag verloren. Am Sonntag war ich dann alleine mit Maria in Boston und zum ersten Mal habe ich mir den Havard-Campus angeguckt. Wenn man dort Student ist, hat man es echt schon geschafft. Habe gehört, dass weltweit nur die TU in Cottbus besser sein soll!!
Und dieses Wochenende haben wir am Freitag Marias 21.Geburtstag gefeiert und damit ist die Maria auch in den USA jetzt offiziell volljährig und kann den lieben Nico nun auch ab und zu ein Bier kaufen. Schon traurig hier und ich sehne mich jetzt schon nach meinem Geburtstag!
Gestern musste ich am Nachmittag erstmal wieder 5 Stunden auf die Kinder aufpassen und am Abend war ich dann mit Björn und seinen Mädels bowlen. Ich hätte in einem Spiel sogar fast die 200 Pkt-Marke erreicht. Am Ende waren es nur 198! Im zweiten Spiel wurden dann alle von einem Mädel geplättet. C'est la vie!
Heute hatte der Neffe von Kathleen Geburtstag, weswegen ich für den ganzen Tag das Haus für mich alleine hatte. Und was macht der Nico alleine? Er guckt sich das PLayoffspiel der New England Patriots und das Spiel der Bosotn Celtics ein wenig lauter als üblich an und geht wieder im Keller laufen. Spaß hatte er trotzdem!
In der letzten Zeit habe ich auch wieder viele neue Leute hier in der Umgebung kennen gelernt. Auf Marias Geburtstagsfeier traf ich zum Beispiel auf 3 neue Au Pairs aus Österreich und mit unserer österreichischen Conny waren auf einmal die Deutschen in Unterzahl, was ganz komisch war, weil ich echt Probleme hatte, den Gesprächen zu folgen. Die Österreicher sprechen echt kein deutsch mehr und wollen es auch gar nicht. Hört sich trotzdem blöd an. Sorry Conny!
Gestern hatte ich dann nach fast 4 Monaten meinen ersten "englischen Abend", da wir aufgrund zweier schwedischer Au Pairs nur englisch geredet haben. Fand ich allerdings gar nicht mal so schlecht und ich würde mich freuen, wenn ich hier in meiner Freizeit auch ein wenig mehr englisch reden würde. Da kommt es genau richtig, dass diese Woche ein neues Au Pair aus Schweden in Concord angekommen ist! Die Schweden sind echt sau lustig und langsam verstehe ich auch, warum so viele auf Schweden stehen. Die Schweden sind einfach sympathisch und nicht ganz so verkrampft wie manch ein Deutscher. Alles natürlich nur verallgemeinert.
So weit erstmal wieder von mir. Ich habe mich in der letzten Woche über alle Emails gefreut, die ich von Freunden und Familie bekommen habe. Macht weiter so!
Alles Gute aus Concord!
Sonntag, 10. Januar 2010
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