Hallo alle zusammen,
ich bin jetzt nun schon über 5 Monaten in den USA! Wow. Das sagt sich so einfach, doch die Zeit hier ist einfach unbeschreiblich; in positiver wie auch negativer Hinsicht.
Doch kommen wir zu meiner letzten Woche. Nachdem sich Concord am Anfang der Woche wieder in ein Winterparadies verwandelt hatte, starben nicht nur meine Hoffnungen auf einen baldigen Frühlingsbeginn, sondern es war auch der Grund für eine eher ereignislose Woche. Man kann zwar mit den Kindern rausgehen und Schneeballschlachten austagen oder riesige Schneemännern bauen, aber im Grunde genommen, verbringt man doch mehr Zeit im Haus, als es einem lieb ist.
Leider hatten die Kinder letzte Woche Ferien und damit komplett schulfrei. Während Kathleen am Montag noch auf die Drillinge aufgepasst hatte und ich frei hatte, musste ich dafür die nächsten 4 Tage jeweils 10 Stunden arbeiten. Ein normaler schulfreier Tag sah bei uns in etwa so aus: die Kinder sind gegen 6:30 Uhr (!) aufgestanden und haben die ersten Stunden des Tages Fernsehen geguckt. Dann sind wir raus gegangen und haben im Schnee gespielt. Spätestens nach einer halben Stunde wurde es dann aber immer einem der drei zu kalt und es ging wieder rein. Dann gab es Mittagessen und dann kam die große Langweile. Meistens haben wir dann mit den Spielen gespielt, die ich den Kindern zu deren Geburtstag geschenkt habe. Am Freitag habe ich auch noch den Fußball-, Tischtennis- und Air-Hockeytisch aufgebaut. Damit hatten wir auch ziemlich viel Spaß, oder nur die Kinder, weil ich keine Tore schießen durfte und nur gaaaaanz langsam spielen sollte.
Außerdem habe ich die Kinder auch mit meiner Olympiabegeisterung angesteckt und daher haben wir auch super viele Wettkämpfe uns angesehen. Das ist hier zum Glück ohne Probleme möglich, da die Zeitverschiebung zu Vancouver nur 3 Stunden beträgt. So war es uns zum Beispiel möglich, das Curlingspiel Deutschland gegen USA bei den Männer und den Frauen uns anzugucken. Curling ist jetzt vielleicht nicht für jeden DIE spannende Sportart, dennoch hatten wir unseren Spaß, weil sich der Wettkampf auch zu einem Kampf vorm Fernseher entwickelt hatte. Der deutsche Nico gegen die amerikanischen Drillinge. Zum Glück haben Deutschland gleich zweimal gewonnen. Ich bin eh überrascht, dass das deutsche Team sich bis jetzt so gut bei den Olympischen Spielen schlägt. Wir waren sogar einen Tag die führende Nation im Medaillenspiegel. Zurzeit liegen wir halt auf einen super zweiten Platz hinter den USA für mich natürlich ganz lustig ist. Außerdem gibt es hier halt noch so viele andere Au Pairs, die alle jeweils ihr eigenes Land anfeuern. Am Mittwoch war ich zum Beispiel bei der Schwedin Frida und zusammen mit vielen anderen deutschen und schwedischen Au Pairs haben wir uns das Ice Hockey Spiel Deutschland gegen Schwedin angeguckt. Leider haben wir an dem Abend verloren, aber lustig war es dennoch.
Am Donnerstag Abend war ich dann mit Maria bei Conny und obwohl uns eine nicht funktionierende Wii-Konsole unseren Wii-Abend zunichte gemacht hat, hatten wir mit Billard, Pacman und Olympia noch eine Menge Spaß. Conny wohnt halt in einer riesigen Villa mit einem extra Spielzimmer. Da drinnen könnte ich leben und mir würde dennoch nie langweilig werden.
Am Wochenende war ich wieder in Boston, da ich ja zur Schule gehen muss. Unsere Lehrerin Sue konnte dieses Mal nicht anwesend sein, weswegen wir die 24-jährige Candice als Vertretung hatten und sie hat das echt gut gemacht. Ich habe einiges wieder gelernt und hatte auch Spaß. Nach dem Pflichtkurs bin ich nur in der Schule geblieben, da angehende Englischlehrer einen kostenfreien Englischkurs angeboten haben. Das wollte ich mit nicht entgehen lassen, da ich hier jede Chance nutzen will, um mein Englisch ein wenig zu verbessern. Das traurige war, dass es am Ende fast mehr Lehrer als Schüler gab. Ich saß zusammen mit einer Mexikanerin in einem Klassenraum und uns standen gleich zwei Lehrer zur Verfügung. Aber das hat mich nicht gestört, im Gegenteil. Wir hatten eine Menge Spaß, man hat sich mehr um meine Probleme gekümmert und es gab Süßigkeiten! Da gehe ich nächste Woche auf jeden Fall nochmal hin.
Am Sonntag musste ich am Vormittag nochmal 5 Stunden arbeiten und Kathleen hatte mal einen ihrer schlechten Tage. Das hat man leider super schnell mitbekommen, weswegen es den ganzen Vormittag so eine schlechte Atmosphäre im Haus gab. Sie ist dann allerdings ausgegangen und hat mir den Auftrag gegeben, mit den Kindern raus zu gehen und Fahrrad zu fahren. Es ist hier nämlich wieder auf einmal schön warm und sonnig. Der Schnee ist auf jeden Fall schon fast wieder komplett geschmolzen und von daher bin ich dann auch einfach mit den Kindern raus. Kurz bevor wir das Haus erreicht hatten, hat Abigail sich allerdings in die Hosen gemacht. In dem Moment kam bei mir irgendwie alles zusammen und ich wär am liebsten wieder sofort nach Hause geflogen. Aber das hat sich schnell wieder gelegt, denn als Kathleen wieder nach Hause kam, war sie wie ausgewechselt und zusammen hatten wir noch einen schönen Nachmittag. Am Abend war ich noch mit Maria und ihrer Freundin Sarah bei Panera und Target. Das hat echt Spaß gemacht, mal wieder abzuschalten und unter Au Pairs zu sein.
Das Highlight der Woche war für mich allerdings, wie ich den größten Schneemann meines Lebens gebaut habe. Unserer Garten hinterm Haus ist riesig und wir hatten so viel Schnee, dass das zumindest kein Problem war. Allerdings war der kleine Hügel im Garten ein riesen Problem. Als ich die untere große Kugel wieder den Hügel hinauf rollen wollte, war die Schneekugel schon so riesig, dass ich ungelogen eine halbe Stunde für 20Meter benötigt habe. Mir sind die Schweißtropfen sogar im Gesicht herunter gelaufen. Doch mit der Hilfe der Kinder habe ich auch das geschafft. Mein Ehrgeiz hatte mich am Ende des Tages auch noch dazu bewegt, denn Schneemann zu beenden. Eine Schneekugel rollen ist ja schon manchmal nicht einfach. Aber wenn mann dann noch eine riesige Schneekugel auf eine noch größere setzten muss,...aua!
Ich habe es dennoch geschafft und war am Ende auch ganz stolz darauf. =)
Bilder von dem Schneemann und meiner Woche gibt es hier zu sehen.
Heute sind es schon wieder 8°C in Concord und ich war zum ersten Mal in diesem Jahr auch wieder draußen joggen. Ich hoffe, dass wir nicht schon wieder in ein paar Tagen einen neuen Wintereinbruch erleben.
Ich wünsche euch alles Gute!
Nico
Montag, 22. Februar 2010
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