Montag, 26. Oktober 2009

Hallo alle zusammen,
und schon wieder ist eine Woche mehr verstrichen, in der ich hier einiges erlebt habe. Es ist ja nun bekannt, dass hier in den Staaten Halloween fast so groß gefeiert wird wie Weihnachten. Meine Kinder sind schon ganz verrückt bzw. machen mich schon ganz verrückt mit ihren Halloween-Lieder oder Kostümen, die sie am liebsten jeden Tag tragen würden. Am Freitag hatten sie dann die erste Gelegenheit dazu, als das Büro von meiner Gastmutter eine kleine Halloween-Party gegeben hat. Ich habe also die Kinder von der Schule abgeholt und sie nach Boston gefahren, wo sie sich dann in eine lila Fee (Abigail), eine Kürbisprinzessin (Grace) oder einen Transformer (Killian) verwandelt wurden. Aber auch die anderen Kinder der Kollegen sahen echt niedlich aus und da hat sich dann auch bei mir zum ersten Mal Vorfreude auf Halloween breit gemacht. Die Halloween -Party sah dann aber an sich nur so aus, dass die Kinder von Tisch zu Tisch spaziert sind und probiert haben, so viel wie möglich an Süßigkeiten in ihre Beutel zu stopfen. Die haben jetzt schon so viele (bin neidisch), dass ich gar nicht erst wissen will, wie das dann erst am 31.10. hier aussieht.

Am Samstag konnte ich dann endlich mal ausschlafen und habe mich anschließend schon wieder über das schlechte Wetter an meinem freien Tag geärgert. Doch diesmal habe ich mich trotzdem dazu aufgerafft mit Regenjacke raus zu marschieren. Mein Ziel war das "Great Meadows National Wildlife Refuges" (auf gut deutsch ein Nationalpark), der fast direkt hinter meinem Haus liegt. Ich komme zwar aus der Hauptstadt, aber selbst mich hat dieser Park voll beeindruckt und ich habe es richtig genossen, mal ganz alleine nur für mich durch die Natur zu laufen. Das werde ich sicherlich jetzt noch öfter machen, wenn mich mal wieder die Kinder nerven.^^

Sonntag war dann endlich der großes Tag des 10km-Louis-May-Alcott-Wohltätigkeitslaufes, an dem ich und das österreichische Au Pair Conny teilgenommen haben. Und wie bestellt, war auch das Wetter: sonnig und warm (bestimmt wieder 25°C). Auch sonst war alles andere super organisiert gewesen und ich habe mich z.T. echt gewundert, was für ein riesen Aufwand für gerade einmal 100 Teilnehmer betrieben wurde: Es gab eine Moderatorin, eine Live-Band, Trinken, Powerriegel, Süßigkeiten, Obst, ein T-Shirt und Polizeieskorte. Doch kommen wir zum Wesentlichen, meinem Lauf: Ich hatte mir vorgenommen, meine Bestzeit des Training (53:15) zu schlagen und fühlte mich auch echt gut an dem Tag. Ich bin also erst langsam gestartet, habe mein Rhythmus gesucht und schließlich Läufer für Läufer überholt. Doch nach 8km musste ich echt auf die Zähne beißen und kämpfen. Als ich dann noch gesehen habe, dass mein trainierter Zieleinlauf gar nicht der eigentliche Zieleinlauf war, sondern wir noch knapp 400m Berg auf zu laufen hatte, war ich echt innerlich voll sauer. Insgesamt bin ich im Wettkampf bestimmt über 600m mehr gelaufen, als ich es sonst immer gelaufen bin und vor daher war ich am Ende sehr mit meiner Zeit von 53:30 zufrieden. Doch das Schönste war eh, dass meine Gastfamilie und die anderen Au Pairs mich und Conny lautstark angefeuert haben. Der Tag hat mich nun so stark motiviert, dass ich nun fest entschlossen bin, auch den Boston-Marathon im April zu laufen. Muss halt nur noch mehr trainieren.^^
Auch hier gibt es wieder ein paar Bilder zum Bewundern.
Am Abend bin ich dann noch mit den anderen Au Pairs in den Gruselpark "Witchswoods" gefahren. Sicherlich war der Park echt gut dekoriert gewesen und die Schauspieler, die uns erschrecken sollten, hatten sich auch viel Mühe gegeben, doch im Endeffekt war das nichts für mich. Entweder bin ich zu alt oder zu langweilig für eine Traktorfahrt im dunklen Wald, während von allen Seiten dunkle Gestalten auf dich zu rennen und anschreien, aber so richtig der Bringer war es nicht. Der Abend wurde für mich eher lustig, weil die Mädels kaum zu schreien aufhören konnten.

Ich freue mich jetzt schon auf die Halloween-Woche, da am Freitag die Au Pair Halloween-Party ist und dann am Samstag eben erst richtig hier gefeiert wird. Hoffe, ihr habt auch euren Spaß und stellt nicht alle eure Klingeln ab! ;)

Dienstag, 20. Oktober 2009

Hallo alle zusammen,
als Au Pair will man was erleben und das Land und die Kultur des Landes kennen lernen. Aus diesem Grund sehnt sich fast jedes Au Pair nach seinen freien Tagen am Wochenende. Auch dieses Wochenende hatte ich mir vorgenommen, Boston zu besichtigen. Am Samstag gab es ein paar Bootsrennen auf dem Charlsen River in Boston. Deswegen bin ich mit ein paar Au Pairs mit Auto und Bahn in die Stadt reingefahren und wollte mir das angucken. Da es aber relativ langweilig war, haben wir uns nicht lange dort aufgehalten. Highlight für mich war die Havard-Universität, die ich zum ersten Mal gesehen habe. Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit für mich in diesem Jahr einen Kurs an der ältesten Uni Amerikas zu nehmen, was allerdings mit mindestens 1000§ eine kostspielige Angelegenheit wäre.. In der nächsten Zeit muss ich mir eh meine Kurse zusammensuchen, da jedes Au Pair zum College gehen muss und so genannte Credits sammeln muss, um nach dem Jahr die Kaution wieder zu bekommen.
Am Sonntag war ich dann mit der Österreicherin Conny und ihrer Freundin Elli, welche auch als Au Pair in den Staaten arbeitet, aber nur als Gast über das Wochenende in Concord war, in Boston. Leider hat das Wetter keine richtige Stadtbesichtigung zugelassen, da es wie aus Eimern geschüttet hat. Daher sind wir in das naturwissenschaftliche Museum Bostons gegangen und haben uns den Film "The greatest places" im IMAX angeguckt. Am Nachmittag sind wir dann noch zur Mall (riesiges Einkaufszentrum) nach Framingham gefahren und haben dort die restlichen Au Pairs getroffen. Im Jahresdurchschnitt ist es hier in Concord vielleicht um 2-3°C kälter als in Berlin, aber dennoch war es am Sonntag Nachmittag unglaublich, als es dicke Flocken geschneit hat. Jetzt hoffen meine Kinder schon auf ein weißes Halloween, was hier am 31.10. riesig gefeiert wird. Ich benötige noch ein kruseliges Kostüm, aber meine drei Kleinen haben schon alle jeder jeweils ihr Halloweenkostüm bekommen.
Jetzt am Montag und Dienstag ist das Wetter allerdings schon wieder so sonnig und warm, das es zurzeit schlimmer als das Aprilwetter ist. Gestern kam auch noch der 5-jährige Nachbarsjunge Richi rüber, sodass ich zwischenzeitlich auf 4 Kinder aufpassen musste, was dann echt kein Spaß mehr war.
Am Sonntag ist dann mein 10km Rennen, auf das ich mich schon sehr freue. Im nächsten Bericht kommt dann das Ergebnis.
Bis dahin

Nico

Freitag, 16. Oktober 2009

Hallo alle zusammen,
und schon wieder ist für mich eine Woche in Amerika Vergangenheit. Für mich fühlt es sich allerdings eher wie ein Tag an, da die Zeit hier so schnell vergeht und ich so viel erlebe. Letzten Sonntag haben zum Beispiel zwei weitere deutsche Au Pairs und eines aus Österreich mit mir einen Ausflug zu der bekannten Halbinsel Cape Cod gemacht. Zufälligerweise hatte ich sogar schon ein Cape Cod Shirt aus Deutschland mitgebracht, was die Popularität dieses Ortes nochmal unterstreicht. Nach einer 3stündigen Hinfahrt in den Südosten Massachusetts hatten wir den nördlichsten Punkt der langgestreckten Halbinsel erreicht. Es war schon ein komisches Gefühl mit dicken Sachen und Schuhen über den Sandstrand der Insel zu laufen, doch der Anblick war traumhaft. Anschließend sind wir durch die wunderschöne Stadt Provincetown spaziert. Besondere Merkmale dieser Stadt waren auf der einen Seite die vielen kleinen, niedlichen Häuser direkt am Atlantik und auf der anderen Seite die große Anzahl an homosexuellen Menschen. Was mir vorher nicht klar war, würde sehr schnell offensichtlich: Überall sah man die Regenbogenflaggen und komisch geschminkte Männer. Zum Abschluss sind wir noch über eine künstlich angelegte Steinbrücke im Atlantik gelaufen und hatten so nochmal die Möglichkeit die eindrucksvolle Aussicht zu genießen. Auf der Rückfahrt haben wir noch einen Zwischenstopp bei Mc Donalds gemacht und ich kann nicht behaupten, dass es hier wesentlich besser schmeckt oder billiger ist als in Deutschland.
Hier ein paar beeindruckende Fotos von unserem Tagesausflug.
Leider war der Sonntag mein einziger freier Tag der Woche und schon am Montag wurde ich wieder mit einem 10h Arbeitstag in meinen schon eingeführten Alltagsryhthmus zurückgeworfen. Außerdem war hier am Montag der "Columbus Day", ein Feiertag, an dem die Kinder schulfrei bekamen. Leider allerdings nicht meine Gastmutter, weshalb ich mich den ganzen Tag um die Kleinen gekümmert habe. Zurzeit probiere ich ein wenig strenger zu den Dillingen zu sein, damit sie mir nicht auf der Nase herumtanzen. Allerdings haben wir auch jede Menge Spaß zusammen. So spielen wir fast jeden Tag draußen im Garten Fangen oder Verstecken. Außerdem habe ich die Kinder schon mit ein paar simplen Experimenten bei Laune gehalten und erst gestern haben wir einen riiiiiiieeeeeesigen Laubhaufen zusammengefegt und dann.... :D
Das Wetter hat sich besonders in den letzten 10 Tagen hier stark verändert. Von einem angenehmen warmen Wetter hat es sich zu einem kalten und regnerischen entwickelt. Nachts sind die Temperaturen schon z.T. weit unter 0°C und erst heute Morgen hatte wir den ersten Schnee!!! Handschuhe und Winterjacke wurden jetzt auch schon von mir benutzt und langsam muss ich mir auch mal dicke Winterschuhe besorgen. Ich bange hier allerdings mehr mit den Autos, dass die den Winter heil überstehen. Erst am Mittwoch war die Batterie des Minivans leer (allerdings da ich und eines der Kinder das Licht angelassen hatten -.-*), sodass ich mit Hilfe des Nachbarn und der Au Pairs erstmal Starthilfe benötigte.

Ich bin jetzt nun schon fast seit einem Monat in Amerika und kann mein erstes kleines Resümee abgeben: Mir geht es immer noch ganz gut hier! Ich vermisse zwar mein altes Leben in Deutschland, aber es sind ja jetzt auch nur noch 11 Monate^^. Ansonsten achtet die Gastmutter hier schon sehr auf das Essen, weswegen ich mir keine Sorgen um mein Gewicht machen brauche. Zurzeit bin ich auch dabei, mich auf den Bostonmarathon am 19.04.2010 vorzubereiten. Heute bin ich schon wieder meine 10km gelaufen und ich merke regelrecht, wie ich mich von mal zu mal verbesser.
Das soll es jetzt erstmal wieder für heute gewesen sein.

Liebe Grüße aus dem gar nicht so weit entfernten Concord

euer Nico

Samstag, 10. Oktober 2009

Ich bin jetzt nun schon über 2 Wochen bei meiner Gastfamilie und die anfängliche Euphorie ist nun auch verflogen. Es hat sich dagegen schon so ein erster Alltagsryhthmus eingestellt: Das erste was ich morgens mache, ist zu probieren, mich wach zu bekommen, da ich gegen 6 Uhr aufstehen muss. Anschließend bereite ich die Snacks und das Mittagessen der Kinder für die Schule zu. Wenn die Kinder bis dahin noch nicht wach sind, muss ich sie spätestens dann wecken, was besonders Abigail missfällt. Nachdem die Pyjamas, welche hier täglich gewechselt werden, im Wäschekorb landen, für die ich hier auch verantwortlich bin, geht es an den Frühstückstisch. Nicht selten muss ich für drei Kinder auch drei verschiedene Frühstücke vorbereiten. Gerade mein diabeteskranker Junge Killian tut sich schwer mit dem Essen. Da man alles abwiegen und nachschauen muss, wie viele Kohlenhydrate in seinem Essen sind, hofft man immer, dass er auch alles isst. Doch oft wird man von ihm in diesem Punkt enttäuscht oder muss dreimal länger warten als bei den Mädels. Nach dem Frühstück werden nur noch die Zähne geputzt und die Haare gekämmt. Hier ist es nicht üblich, dass sich die Kinder morgens vor der Schule waschen. Danach bringe ich die Kinder nur noch zur anderen Straßenseite, wo sie dann gegen 8:25 vom Schulbus eingesammelt werden. Ab da an habe ich die schönste Zeit des Tages, Freizeit. Am Dienstag und Donnerstag kommen die Kinder schon gegen 12:30 von der Schule und an den anderen Tagen erst um 15:30. Mir bleibt also reichlich Zeit, um die USA zu erkunden oder einfach meinen Bedürfnissen nachzugehen. Am Nachmittag wasche ich dann entweder die Kleidung der Kinder oder eben die Kinder. Aber hauptsächlich wird gespielt. Die Kleinen lieben es zu rennen oder von mir hochgehoben zu werden, etc. Abends koche dann entweder ich oder meine Gastmutter und gegen 19:30 gehen dann die Kinder ins Bett.
Bis jetzt habe ich ziemlich viel Spaß mit den Kindern. Ich muss ihnen nur noch beibringen, beim ersten Mal gleich auf mich zu hören. Ansonsten habe ich hier keine Probleme, wenn man mal von meinen noch relativ schwachen Englischfähigkeiten absieht. Ich unternehme auch ziemlich viel mit anderen deutschen Au Pairs aus diesem Ort. Meistens treffen wir uns immer nach einem Arbeitstag und gehen noch was trinken. Morgen wollen wir dann zu der bekannten Halbinsel Cape Cod fahren.
Am Montag hatte ich auch eine eigene Concord-Sightseeing-Tour gestartet und mir die schönsten Ecken der Stadt angeguckt. Concord ist eine der ältesten Städte Amerikas und besitzt ein reiches Angebot an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten. Die Stadt ist zwar nicht besonders groß, aber besitzt einen ganz eigen Flair. Besonders die vielen kleinen Läden im Zentrum und die riesigen Villen am Rande der Stadt haben mich beeindruckt. Dennoch ist es kein Ort für junge Leute, wie ich finde, weswegen ich froh bin, das Boston auch gut von hier zu erreichen ist. In den nächsten Tagen oder Wochen möchte ich auch mal Boston besuchen, besonders die Boston Celtics (Basketball-Team).
Ich hatte jetzt auch schon mein erstes Meeting mit meinem LCC (mein örtlicher Betreuer von Cultural Care) Justine und sie hat sich mit einem Besuch bei uns auch schon vergewissert, dass alles zwischen meiner Gastfamilie und mir reibungslos funktioniert. Außerdem bin ich zurzeit auch schon fleißig dabei, mich auf einem 10km-Charity-Rennen am 25.10. vorzubereiten.Die Distanz wird schon ohne Pause überwunden, allerdings muss ich an der Zeit noch arbeiten.
Das soll es jetzt erstmal wieder von mir gewesen sein. Da ich jetzt auch endlich hier über W-Lan verfüge, werden die nächsten Einträge in regelmäßigeren Abständen posten.

Liebe Grüße aus Concord

Nico